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Marcel WinatschekPhilosophische Texte über Gestaltung, Informatik und digitale Populärkultur
Sublime: Die Schönheit in Person
© Simon Bolz

SublimeDie Schönheit in Person

Nichts ist schöner, als an einem warmen, sonnigen Tag durch die Stadt zu schlendern, vorbei an einem wohl duftenden Café, an einer lebhaften Bäckerei, an einem gut besuchten Losstand und dort plötzlich sie zu entdecken. Die einzig wahre Schönheit, die in Form einer Kellnerin, einer Verkäuferin oder einer wohl gelaunten Glücksfee die Menschen, Städte und alles drumherum verzaubert, und in die du dich sofort verliebst, wenn auch nur für diesen kleinen Augenblick, bevor du weiter ziehst und ihr Lächeln langsam, aber sicher, wieder vergisst.

Der Frankfurter Fotograf Simon Bolz kennt diese Art der Schönheit nicht nur, nein, er verewigt sie auch regelmäßig in seinen Arbeiten. In seinen Bildergeschichten feiert Simon, der als Kind von seinen Eltern durch Museen und Galerien geschleift wurde und sich dadurch der Magie des Visuellen hingegeben hat, die Schönheit der Frauen. Seine Fotos laden zum Träumen ein, nehmen den Betrachter mit auf eine visuelle Reise, die Urlaubsgefühle in uns weckt. Seine Bilder duften nach sonnengebräunter Haut und erzählen von Freiheit.

"Ich möchte mit meinen Bildern eine Freude bereiten," erzählt Simon mir. "Mehr nicht. Ich will nicht politisch sein, nicht provozieren, verfolge keine tiefergründige Aussage. Die Welt ist anstrengend genug. Ich möchte einen Gegenpol bilden und einfach nur unterhalten. Dabei nehme ich mich selbst nicht so wichtig. Ich bin weder der beste Fotograf, noch ein Lichtmeister. Aber auch kein Knipser. Bei meinen Arbeiten bereite ich mich akribisch vor, kümmere mich um Styling und Accessoires und wähle sehr genau aus, was für eine Serie ich mit welchem Typ fotografieren kann. Die Vorbereitung hilft mir, beim Shooting selbst spontan und locker zu sein."

Mehrere Jahre lang hat Simon, der bereits für Publikationen wie Playboy, Men’s Health und Matador arbeiten durfte, auf seinen Reisen von Riga bis Chuchurumbache schöne Frauen vor der Linse gehabt und Bildstrecken fotografiert. Ob beim Lagerfeuer, unter Palmen oder am Pool. Es gibt schließlich eine Menge Abenteuer zu entdecken. Die Schönsten davon hat er in seinem Bildband Sublime verewigt. Mal ungezwungen und selbstbewusst, mal unschuldig und schüchtern zeigen sich darin 23 Mädchen von ihrer offenherzigsten Seite.

"Es ist mir wichtig, mich nicht zu wiederholen, neue Dinge auszuprobieren und Erfahrungen zu machen", verrät Simon mir weiter. "Da bleibt es natürlich nicht aus, dass Sachen schiefgehen. Als ich für Sublime gearbeitet habe, kam ich in Riga an der Location an und musste feststellen, dass die Tür eingetreten war. Es hatte in der Woche vorher im Haus gebrannt und die Feuerwehr musste die Hausbewohner in Sicherheit bringen. Das eigentlich helle Apartment war komplett verrußt und der bekiffte Vermieter hat es einfach schwarz angestrichen."

Doch genau an solchen Erlebnissen wächst man. "Es geht immer irgendetwas schief", weiß Simon. "Zum Glück waren meine Erfahrungen aber sonst größtenteils positiv. Während der Arbeit für das Buch habe ich vor allem eine unglaubliche Faszination für die Jugendlichkeit und Unbekümmertheit der Mädchen entwickelt. Dieses im Moment leben, nicht nach vorne und nicht zurück blicken, ist eine Sache, die man auf keinen Fall verlernen sollte. Und dieses Gefühl wollte ich festhalten."

Sublime ist eine bildgewaltige Hommage an die Freiheit, die Freude und den Frohsinn, der manchem von uns irgendwann auf unserem schwierigen Weg verloren gegangen ist. Der französische Titel bringt Simons Arbeit auf den Punkt: bezaubernd, reizvoll und atemberaubend. Und die darin auf den ersten Blick dominierende Nacktheit spielt eigentlich nur eine Nebenrolle. Sie ist einfach da. Genau wie die Freude beim Durchblättern und die dadurch aufblühende Erinnerung an die einzig wahre Schönheit, die irgendwo da draußen Menschen, Städte und alles drumherum verzaubert.

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Sublime: Die Schönheit in Person© Simon Bolz

Donnerstag, der 2. Juni 2016

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