Imma: Das virtuelle Model
Marcel Winatschek
Auf den ersten Blick könnte man meinen, Imma sei eines dieser unzähligen, fast schon austauschbaren Street-Style-Models aus Tokio, die den ganzen Tag lang im kunterbunten Viertel Harajuku herum hängen und ein nettes Instagram-Foto nach dem anderen aus den unzähligen kleinen und großen Stores, Straßenzügen und Cafés in die weite Welt hinaus senden. Ihre frechen pinken Haare passen zur rebellischen Modernität der japanischen Jugend, die Kleidung immer stilvoll, immer t…

ImmaDas virtuelle Model
Auf den ersten Blick könnte man meinen, Imma sei eines dieser unzähligen, fast schon austauschbaren Street-Style-Models aus Tokio, die den ganzen Tag lang im kunterbunten Viertel Harajuku herum hängen und ein nettes Instagram-Foto nach dem anderen aus den unzähligen kleinen und großen Stores, Straßenzügen und Cafés in die weite Welt hinaus senden.
Ihre frechen pinken Haare passen zur rebellischen Modernität der japanischen Jugend, die Kleidung immer stilvoll, immer teuer, immer total in, die Orte des Geschehens urban, farbenfroh, und alles andere als langweilig.
Doch auf den zweiten, dritten oder vierten Blick steigen die ersten Zweifel in einem hoch: Irgendetwas stimmt hier doch nicht...? Und, ja, es stimmt: Imma ist nicht real. Zumindest nicht in der Form, in der wir die Realität verstehen. Imma ist ein digitaler Mensch, ein perfekt modellierter CGI-Körper, eine erfundene Person, die es so gar nicht gibt und niemals geben wird.
"Ich bin ein virtuelles Mädchen", erzählt Imma uns ganz selbstreflektierend. "Ich mag die japanische Kultur, Filme und Mode." Und weil ihre Nichtexistenz sie nicht davon abhält, in sozialen Netzwerke herum zu geistern, postet sie fleißig Fotos von sich auf Instagram und Twitter.
Kreiert wurde Imma von der Firma ModelingCafe, die noch großes mit ihrem neuen Star vorhaben. Ähnlich wie die Sängerin Miku Hatsune soll Imma ein Star im Land der aufgehenden Sonne werden, der nicht nur auf Fotos und in vorgerenderten Videos eine gute Figur macht, sondern am besten auch in Echtzeit auf die Fragen von Fans reagieren kann.
Dabei soll Imma keineswegs auf den Animezug aufspringen, sondern mehr und mehr wie eine echte Person wirken. Vielleicht haben echte Stars wie Selena Gomez, Brad Pitt oder Scarlett Johansson bald abgedankt, wenn wir uns schon bald an den Geschichten und Abenteuern digitaler Vorbilder laben können. Instagram ist da ja schon mal ein richtiger erster Schritt.
© Imma
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Donnerstag, der 10. Oktober 2019
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